Titel: | Donnet's transportabler Apparat zum Einrammen der Röhren für die instantanen Brunnen (puits instantanés); Bericht von Tresca. |
Fundstelle: | Band 208, Jahrgang 1873, Nr. LXXXIX., S. 357 |
Download: | XML |
LXXXIX.
Donnet's transportabler Apparat zum
Einrammen der Röhren für die instantanen Brunnen (puits instantanés); Bericht von Tresca.
Aus dem Bulletin de la
Société d'Encouragement, März 1873, S. 111.
Mit Abbildungen auf Tab. VII.
Donnet's transportabler Apparat zum Einrammen der Brunnenröhren.
Die Einsenkung einer Röhre von 30 Millimeter Durchmesser in alluviales Terrain von genügender Homogenität bis zur Grundwassertiefe
ist
ein an sich interessanter Vorgang, der in Gegenden, wo die mechanischen Künste noch auf keiner besonderen Stufe der Entwickelung
stehen, ganz einfach mit Hülfe eines Schlägels von einem Manne ausgeführt wird. Durch Donnet erfahren wir,
daß diese Operation für Röhren von größerem Durchmesser zwar bedeutendere Kraft erfordert, aber bei der größeren Steifigkeit,
welche
die Röhre darbietet, um so sicherer vor sich geht. Hat die Röhre einen großen Durchmesser, so kann sie leicht als Pumpenstiefel
dienen, und nichts hindert alsdann den Kolben in diese Röhre, je nach dem Niveau des Grundwassers, bis zu einer größeren oder
geringeren Tiefe hinabzulassen.
Die von Donnet construirte Maschine arbeitet sehr gut mit Röhren von 40, 50 und selbst 70 Millimeter
Durchmesser, unter der einzigen Bedingung, daß die erste Röhre in eine gestählte Spitze sich endigt, oberhalb welcher sie
siebartig
durchlöchert ist, daß sie in ihrer verticalen Bewegung gut geführt wird, und daß man über einen 100 bis 120 Kilogramme schweren
Rammklotz verfügen kann. Der Apparat besteht aus einem kleinen Wagen, dessen Räder durch geeignete Bremsen unbewegbar fest
gestellt
werden können. Die Organe der Rammmaschine, welche beim Transport auf die Plattform des Wagens zurückgeklappt sind, werden
um ein
Scharnier in die Höhe gerichtet, und befinden sich sofort in arbeitsbereitem Zustande. Jedes Rohr ist mit einem Muff ausgestattet,
gleitet bei seiner Einsenkung in einer Führung und wird durch den concentrisch wirkenden Stoß des Rammklotzes niedergetrieben.
Letzterer wird mit Hülfe symmetrisch angeordneter Ziehleinen durch einen oder mehrere Arbeiter in die Höhe gehoben. Der Rammklotz,
welcher auf die durch den Muff gebildete Röhrenerweiterung schlägt, umgibt den oberen Theil der Röhre. Letztere gleitet in
einer nahe
am Boden und einer am höchsten Punkte der Maschine angebrachten Führung, und ist dadurch gegen jede Abweichung gesichert.
Der ganze
mechanische Apparat wiegt 550 Kilogramme. Das Fahrzeug trägt sämmtliche zum Betrieb nöthigen Utensilien, und läßt sich ohne Schwierigkeit überall hinschaffen. Wenn eine Röhre eingetrieben ist, so
verbindet man sie mit der folgenden durch einen Muff und läßt dann den Rammklotz auf diese eben so, wie auf die vorhergehende,
wirken.
Fig. 17 stellt den Apparat im Längendurchschnitte durch die
Mittellinie des Wagens, Fig. 18 in der vorderen Ansicht und
zwar im Zustande der Thätigkeit dar. A ist der Wagen, aus einer auf 4 Rädern ruhenden Plattform bestehend.
Die Bremsbacken B dienen zum Feststellen der Räder, wenn der Apparat an Ort und Stelle ist, wo er arbeiten
soll. C, C sind die mit einander verbundenen Läuferruthen der Ramme, welche sich behufs des Transportes
sammt dem Rammklotz G in horizontale Lage auf die Plattform des Wagens zurückschlagen lassen, und zu dem
Ende um die Zapfen D, D drehbar sind. Aufgerichtet erhalten sie durch die Streben E die erforderliche Stabilität. Auch die letzteren können, da sie um ihr unteres Ende drehbar sind, auf den Wagen
zurückgeklappt werden. An dem oberen Ende jeder der Läuferruthen C, C sind die Rollen F, F befestigt, über welche die zur Hebung des Rammklotzes dienenden Ziehleinen laufen. Der Rammklotz ist
in seiner Mitte durchbohrt und gleitet mit dieser Durchbohrung über der einzurammenden Röhre H, wobei der
an die letztere befestigte Muff J die Stoßwirkung empfängt. An beiden Seiten des Rammklotzes sind
Frictionsrollen angebracht, welche in Rinnen der Läuferruthen C, C laufen und dadurch seine Hebung
erleichtern. Die Röhre H ist an ihrem unteren Ende siebartig durchlöchert, und mit einer verstählten
Spitze versehen, welche das Eindringen in das Erdreich erleichtert. Sie gleitet durch die oben und unten an den Läuferruthen
angebrachten Führungen, so daß sie aus der Richtung nicht abweichen kann. K, K ist der Röhrenvorrath zu
beiden Seiten des Wagens, C ein unter der Plattform des letzteren angebrachter Werkzeugkasten.