Titel: | Messvorrichtungen.Indicator mit auswechselbarem Dampfcylinder. |
Autor: | Rr. |
Fundstelle: | Band 309, Jahrgang 1898, S. 112 |
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Messvorrichtungen.Indicator mit
auswechselbarem Dampfcylinder.
Mit Abbildungen.
Indicator mit auswechselbarem Dampfcylinder.
Die bekannten Indicatoren haben den Uebelstand, dass die Innenfläche des
Dampfcylinders sich zu schnell abnutzt. Auch ist die Abnutzung selten eine
gleichmässige und der Cylinder wird daher zu weit und unrund. Die Folge davon ist,
dass nach einigem Gebrauch der Indicator ungenaue und fehlerhafte Diagramme bildet.
Bei den bisher gebräuchlichen Indicatoren ist der Cylinder entweder derart
angeordnet, dass er rohrartig in den oberen Theil des Indicatorgehäuses von unten
hineinragt, oder dass er in den unteren Theil von oben herabreicht, oder dass, wie
in letzter Zeit üblich, die Gehäusewandung selbst als Cylinder ausgebildet ist. Bei
allen diesen Constructionen ist es nicht möglich, den Cylinder ohne Weiteres zu
entfernen oder zu erneuern, unter keinen Umständen während des Betriebes, wenn der
Indicator an der Maschine angeschraubt ist. Selbst aber auch beim Stillstand der
Maschine ist es stets schwierig, den Indicator im Innern zu reinigen oder den
Cylinder daraufhin zu untersuchen, ob er noch seinen Anforderungen entspricht. Hat
sich herausgestellt, dass letzteres nicht der Fall ist, so müssen viele Theile
verworfen werden.
Nach Dreyer, Rosenkranz und Droop in Hannover werden
diese Uebelstände dadurch vermieden, dass der Dampfcylinder auswechselbar an der
beweglichen Kolbenstange angebracht wird und hutförmig über ein festes Kolbenrohr
greift (D. R. P. Nr. 97192). Der eigentliche Cylindermantel a (Fig. 1)
sitzt am beweglichen Kolben,während die Gleitfläche für den Cylinder, welche
sonst am beweglichen Kolben sich befindet, an einem besonderen Theil f des Gehäuses angeordnet ist. Zweckmässig wird dieser
Theil, der als feststehender Kolben bezeichnet werden kann, abschraubbar gemacht, um
ihn ebenso wie den Cylindermantel leicht ersetzen zu können.
Diese Einrichtung hat noch den Vortheil, dass die Erweiterung des Cylinderraumes
gegenüber der Durchgangsöffnung des Dampfzuleitungsrohres sehr unbedeutend ist, so
dass der Druck sich nicht wesentlich ändern kann und auch während der Thätigkeit des
Indicators sich gleich bleibt.
Um einen zeitweiligen Dampfmantel zu schaffen, kann in dem unteren Ende des
Kolbentheiles f eine Oeffnung h vorgesehen sein (Fig. 2), welche mit Hilfe einer Schraube für gewöhnlich geschlossen
gehalten wird und durch welche nach Zurückdrehen der Schraube Dampf in den
Gehäuseraum k eintritt. Um diesen Dampf wieder ablassen
zu können, ist noch ein Ringschieber l vorhanden. Ein
Dampfmantel lässt sich auch in der Weise erzeugen, dass für den Arbeitscylinder a noch ein Umhüllungscylinder angeordnet wird, zwischen
welchen Cylindern ein Hohlraum verbleibt.
Textabbildung Bd. 309, S. 113
Indicator mit auswechselbarem Dampfcylinder.
Für die Rückzugfeder ist es vortheilhaft, einen Flansch am Cylinder a anzubringen, gegen den sich die Feder stützen kann.
An Stelle einer Schraubenfeder können auch zwei oder mehr Blattfedern in
symmetrischer Anordnung Anwendung finden, welche in geeigneter Weise gestützt
werden.
Rr.