Titel: | Fortschritte im Bau elektrisch betriebener Fördermaschinen. |
Autor: | K. Drews |
Fundstelle: | Band 325, Jahrgang 1910, S. 673 |
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Fortschritte im Bau elektrisch betriebener
Fördermaschinen.
Von K. Drews, Oberlehrer an der Kgl.
höheren Maschinenbauschule in Posen.
(Schluß von S. 661 d. Bd.)
Fortschritte im Bau elektrisch betriebener
Fördermaschinen.
Eine bemerkenswerte Einrichtung bei dieser Förderanlage ist ferner die
Signalsäule an der Hängebank. Diese Säule trägt ein Voltmeter, das die Spannung des
Umformermotors, also auch dessen Umlaufzahl, anzeigt. Der Anschläger gibt erst dann
das Fahrtsignal, wenn das Voltmeter die dem voll aufgeladenen Schwungrad
entsprechende Spannung anzeigt.
Die Verständigung zwischen dem Anschläger an der Hängebank und dem Maschinisten
geschieht durch Glocken- und Lampensignale. Am Teufenzeiger und an der Signalsäule
befinden sich je drei korrespondierende farbige Glühlampen. Die Farbe der jeweils
eingeschalteten Lampe zeigt an, ob Last-, Seil- oder Revisionsfahrt stattfinden
soll. Der Lichtschalter wird von dem Anschläger bedient. Dieser legt auch mittels
eines Magneten bei Seilfahrt einen Riegel in die Bahn des Steuerhebels ein, so daß
dessen Ausschlag entsprechend der zulässigen Seilfahrtgeschwindigkeit von 4 m/Sek. kleiner
ist.
Diese Fördermaschine mit ihren Einrichtungen hat sich im Betriebe gut bewährt.
Messungen ergaben einen Nutzeffekt von 53 v. H. zwischen Dynamo im Kraftwerk und
Schachtleistung. Der Energieaufwand für eine geförderte Tonne betrug 1,39 KW/std.
Bei dem oben beschriebenen System kommt man mit kleineren Zwischenmaschinen aus; die
Anschaffungskosten und auch die dauernden Verluste sind geringer.
Zweck und Ziel des Ilgner-Umformers ist, die Belastung
des Kraftwerkes durch die Fördermaschine möglichst konstant zu halten. Da die
Stromerzeuger dort aber eine konstante Spannung liefern, so kann man auch sagen,
durch den Ilgner-Umformer wird der dem Kraftwerk
entnommene Strom konstant gehalten. Das Vermittlungsglied zwischen Kraftwerk und
Schwungrad-Umformer war bei dem oben beschriebenen System der Felten & Guilleaume
Lahmeyerwerke die Zusatzmaschine ZM. Damit
diese ihre Aufgabe erfüllen konnte, bedurfte sie indes eines selbsttätigen
Regulators. Nun wäre es zweifellos ein recht erheblicher Vorteil, wenn dieser
Regulator entbehrlich sein könnte, indem die Konstanthaltung des Netzstromes durch
die Zusatzmaschine an sich geschähe. Diese müßte also eine Maschine für konstanten
Strom sein, wie sie in neuerer Zeit auch für andere Zwecke, z.B. für Scheinwerfer,
Zugbeleuchtung und Schweißzwecke, gebraucht wird. Hierfür haben nun die Feiten & Guilleaume
Lahmeyerwerke einen Maschinentyp ausgebildet, der zuerst bei einer
Fördermaschine auf der belgischen Grube Ougrée Marihaye Verwendung fand.Vortrag von Ch.
Kraemer auf der Jahresversammlung des Verbandes deutscher
Elektrotechniker, Köln 1909.)
Fig. 6 zeigt das Schaltungsschema dieser
Maschine. Es sind F die Fördermotoren, A die Anlaßdynamo, M der
Umformermotor und Z die Zusatzdynamo. Letztere liegt nun wieder in Reihe mit dem
Umformermotor M. Sie hat drei magnetische Felder: 1.
das Hauptfeld J in Reihe mit der Ankerwicklung; 2. das
Feld f mit Fremderregung; 3. das Nebenschlußfeld e mit Eigenerregung durch die Klemmenspannung der
Maschine selbst. Das Hauptfeld J wird durch den
Netzstrom erregt. Das Feld f ist nun durch den
Nebenschlußregler r so eingestellt und so gerichtet,
daß es das Hauptfeld J bei einem bestimmten, eben jenem
konstant zu haltenden Wert des Netzstromes aufhebt; die Klemmenspannung der
Zusatzdynamo ist mithin Null, das Aggregat läuft mit seiner mittleren
Umlaufzahl.
Textabbildung Bd. 325, S. 673
Fig. 6. Schaltungsschema der Fördermaschine von Felten &
Guilleaume-Lahmeyer- für Ougrée Marihaye.
A Anlaßmaschine – F Fördermotor – J
Hauptstromefeld – M Motor – S Schwungrad – Z Zusatzmaschine – e Eigenerregung –
f Fremderregung – r Nebenschlußregler.
Jedes Abweichen des Netzstromes von dem eingestellten Wert, würde für die
Zusatzdynamo zusammen mit dem fremderregten Feld f ein
resultierendes Feld ergeben. Die dadurch hervorgerufene Klemmenspannung erzeugt dann
das selbsterregte Feld e, wobei der Netzstrom wieder
auf seinen durch die Fremderregung f bestimmten Wert
zurückgeht.
Das Kraftwerk liefert Gleichstrom von 500 Volt Spannung. Die Umlaufzahl des Umformers
schwankt zwischen 500 und 350; diesen Umlaufzahlen entsprechen Spannungen von 660
und 440 Volt. Die Zusatzdynamo hat nun die Aufgabe, die Netzspannung bis um 160 Volt
zu erhöhen und bis um 60 Volt zu vermindern.
Bei 500 Umdrehungen entsprechend 660 Volt Spannung an den Klemmen des Umformermotors
M ist das Schwungrad S
voll aufgeladen; es ist alles zur Förderung bereit.
Beim Anfahren der Fördermaschine sucht, sobald die Leistung größer wird, als dem aus
dem Netz entnommenen Strom entspricht, dieser anzuwachsen, wodurch das Hauptfeld J in demselben Sinne beeinflußt wird. Die Felder J und f ergeben nun ein
resultierendes Feld, dem die Eigenerregung sofort nachfolgt mit der Wirkung, daß die
Zusatzspannung kleiner wird, die Umlaufzahl sinkt und das Schwungrad durch Entladen
seine Energie an die Umformerwelle abgibt.
Textabbildung Bd. 325, S. 674
Fig. 7. Schaltungsschema der elektrisch betriebenen Hauptschachtförderanlage
auf dem Ottilliaeschacht, Siemens-Schuckertwerke.
Dieser Abfall der Umlaufzahl dauert solange, als die Leistung des Förderzuges größer
ist, als dem eingestellten mittleren Netzstrom entspricht, denn so lange sucht sich
der Netzstrom zu vergrößern, ohne daß er es infolge der Eigenschaften der
Zusatzmaschine vermag. Fällt nun die Leistung der Fördermaschine unter den mittleren
Wert, so hat der dem Kraftwerk entnommene Strom die Tendenz ebenfalls zu fallen und
es entsteht eine dieser Tendenz entsprechend veränderliche Eigenerregung e von solcher Richtung und Größe, daß die
Zusatzspannung, also auch die Umlaufzahl, wieder anwächst; das Schwungrad wird
aufgeladen.
Ein Ueberschreiten einer höchsten Umlaufzahl wird dadurch verhindert, daß sich die
Zusatzdynamo ihrer Sättigungsgrenze nähert; alsdann wächst ihre Spannung und damit
auch die des Umformermotors nicht mehr wesentlich. Sofern nun kein neuer Förderzug
beginnt, fällt die Stromaufnahme des Umformermotors schnell ab. Die erreichte
höchste Umlaufzahl ändert sich auch dann nur wenig, wenn der Fördermotor von der
niedergehenden Last angetrieben wird und als Dynamo Strom in das Netz schickt.
Die Fördermaschine in Ougrée-Marihaye ist eine Bobinenmaschine.D. p. J. 1909, S. 178. Ihre
Spitzenleistung steigt bis auf 2000 PS, während das Kraftwerk nur mit 500 PS
konstant belastet ist. Das Schwungrad wiegt 30 t.
Aendert sich durch die Betriebsverhältnisse, z.B. geringere Last, geringere
Fördergeschwindigkeit oder größere Pausen die mittlere Leistung der Förderanlage, so
ist es natürlich auch wünschenswert, den dem Kraftwerk entnommenen Strom auf diesen
Mittelwert einstellen zu können. Dies geschieht durch den Nebenschlußregler r (Fig. 6), mit dem die
Fremderregung sich ändern läßt. Dieser Fremderregung proportional ist dann der dem
Kraftwerk entnommene Strom.
Gleichstromkraftwerke ermöglichen es auch, anstatt Schwungmassen nach dem System Ilgner eine Batterie als Belastungsausgleich zu
verwenden. Ein solches System ist von Pirani
ausgearbeitet worden und wird auch nach diesem benannt.
Fig. 7 zeigt das Schaltungsschema einer Förderanlage
nach dem Vorbilde von Pirani, wie es die Siemens-Schuckertwerke für den Ottiliae-Schacht in
Klaustal ausgeführt haben. Die Anlage besteht aus drei Teilen, der Fördermaschine,
dem Anlaßaggregat und der Pufferbatterie. Die Daten der Fördermaschine sind
folgende:
Schachtteufe
570
m
Nutzlast
1500
kg
Gesamte Seilbelastung ohne Seilgewicht
5260
„
Geschwindigkeiten
LastfahrtSeilfahrtRevisionsfahrt
1040,1
m/Sek.„„
System: Koepe-Scheibe 3,5 m ⌀ mit Unterseil Seil:
Durchmesser 34 mm; Gewicht 4,5 kg/m.
Der Fördermotor ist wie üblich unmittelbar mit der Koepe-Scheibe gekuppelt. Seine Umlaufzahl beträgt bei 10 m sekundlicher
Fördergeschwindigkeit 55 i. d. Min. Das Anlassen und die Geschwindigkeitsregelung
des Motors geschieht auch hier nach dem System Leonard
durch Spannungsänderung an der Anlaßdynamo. Die Betätigung der Bremse geschieht
durch Druckluft. Sie dient für gewöhnlich nur zum völligen Stillsetzen der Maschine,
nachdem der weitaus größte Teil des Arbeitsvermögens der bewegten Massen durch
elektrische Bremsung des Fördermotors vernichtet oder in elektrische Energie
umgewandelt ins Netz zurückgeschickt worden ist. Nur in Gefahrfällen, z.B. beim
Uebertreiben über die Hängebank, wird das Bremsgewicht vom Teufenzeiger selbsttätig
ausgelöst, um die Fördermaschine durch Einfallen der Bremse schnell stillzusetzen.
Beim Einfallen der Bremse wird hierbei durch einen Schalter auch der Fördermotor
stromlos gemacht. Der Teufenzeiger mit Sicherheitsapparat der Siemens-Schuckertwerke ist schon früher in dieser
Zeitschrift beschrieben worden; D. p. J. 1909, S. 225.
Textabbildung Bd. 325, S. 674
Fig. 8. Umformer mit Hilfsdynamo der Fördermaschine auf dem
Ottilliaeschacht.
Auf der Welle des Anlaßaggregates sitzen nach Fig. 7
die Anlaßdynamo, der Umformermotor und die Hilfsdynamo. Fig. 8 zeigt eine photographische Aufnahme des Umformers.
Zu jeder der drei Maschinen gehört ein Nebenschlußregulierwiderstand NRW. Derjenige der Anlaßdynamo wird durch den
Steuerhebel St betätigt.
Der Hilfsdynamo fällt nun die Aufgabe zu, die Batterie je nach dem Arbeitsverbrauch
des Förder- bezw. Umformermotors zum Entladen oder Laden zu veranlassen und zwar so,
daß das Kraftwerk durch die Fördermaschine annähernd konstant mit dem mittleren
Kraftverbrauch letzterer belastet wird. Die Klemmenspannung der Hilfsdynamo muß
daher in Abhängigkeit von der Stromaufnahme des Umformermotors gebracht werden.
Textabbildung Bd. 325, S. 675
Fig. 9. Leistungsdiagramm der Fördermaschine auf dem Ottillaeschacht.
Fig. 9 zeigt den Energieverbrauch des Umformermotors
während eines Förderzuges. Batterie und Hilfsdynamo sind hintereinander geschaltet.
Die Magnetpole letzterer tragen zwei Wicklungen; durch die stark aus gezogene fließt
der veränderliche Ankerstrom des Umformermotors, durch die schwach ausgezogene ein
durch den Nebenschluß-Regulierwiderstand NRW
einstellbarer sonst aber unveränderlicher Strom aus dem Netz. Die durch letztere
erzeugte Ankerspannung beträgt etwa 20 bis 3° v. H., der höchsten durch die erstere
erzeugten. Das Feld und damit auch die Ankerspannung der Hilfsdynamo wird also nach
Stärke und Achtung durch den Umformermotor beeinflußt. Steigt nun die Stromentnahme
aus dem Netz über einen mittleren konstant zu haltenden Wert, soll die Batterie den
Mehrbedarf hergeben. Damit diese sich nun entladen kann, muß die Summe der
Spannungen von Batterie und Hilfsdynamo größer sein als die Netzspannung; die
Zellenzahl und die Hilfsdynamo sind danach bemessen.
Sinkt dagegen die Stromentnahme unter jenen mittleren Wert, so überwiegt die
Netzspannung und die Batterie nimmt den Ueberschuß auf, indem sie sich lädt. Beim
Bremsen und beim Einhängen von Lasten, wo der Fördermotor von den bewegten Massen
bezw. von der niedergehenden Last angetrieben wird, arbeitet er stromerzeugend auf
das Netz.
Abweichend von dem Belastungsausgleich durch Schwungmassen läuft bei Ausgleich durch
Batterie der Umformer mit nahezu unveränderlicher Umlaufzahl, da der Antriebsmotor
an der unveränderlichen Netzspannung liegt. Diese Eigenschaft des
Batterieausgleichs ermöglicht es auch, den kostspieligen Zwischenmaschinensatz, den
Umformer, fortzulassen, indem die Steuerdynamo unmittelbar von der Kraftmaschine
angetrieben wird. Die Anschaffungskosten werden dadurch erheblich geringer. Da die
Umlaufzahl der Kraftmaschine durch die Fördermaschine infolge des
Belastungsausgleichs wenig beeinflußt wird, so kann sie zugleich noch andere
Generatoren für Licht und Kraft antreiben.
Textabbildung Bd. 325, S. 675
Fig. 10. Arbeitsdiagramm der Fördermaschine in Friedrichshall.
Eine derartige Anlage ist von den Siemens-Schuckertwerken nach ihren eigenen und den Patenten des Ingenieurs
Iffland in Dortmund für die Kaliwerke Friedrichshall in Sehnde bei Hannover ausgeführt worden.
Die Hauptdaten der Fördermaschine sind folgende:
Teufe
gegenwärtigspäter
500900
m„
Nutzlast
3000
kg
Seilbelastung ohne Seilgewicht
8225
„
Geschwindigkeit bei Last- und Seilfahrt
10
m/Sek.
Stündliche Leistung
75
t
System: Koepe-Scheibe 6
m ⌀ mit Unterseil
Seilgewicht
5,88
kg/m
Textabbildung Bd. 325, S. 675
Fig. 11. Zentrale der Kaliwerke Friedrichshall A.-G. in Sehnde bei
Hannover.
Fig. 10 zeigt das Arbeitsdiagramm der Steuer- oder
Anlaßdynamo während einer Förderperiode. Die Antriebsmaschine ist hier eine
Tandemdampfmaschine. Auf deren Kurbelwelle sitzt ferner die Pufferdynamo, die zum Aufladen der
Batterie dient.
Damit die Batterie in der gewollten Weise als Ausgleichsmittel arbeitet, muß die
Pufferdynamo in Beziehung zum jeweiligen Arbeitsverbrauch des Fördermotors, d.h. zu
dessen Ankerstrom und Spannung gebracht werden. Die Vermittlerrolle übernimmt hier
eine kleine Hilfsdynamo, die von der Fördermaschinenwelle mittels zweier
Zahnradvorgelege (Uebersetzung 1 : 50) angetrieben wird.
Das Feld der Hilfsdynamo wird vom Ankerstrom des Fördermotors und das der
Pufferdynamo durch den Ankerstrom der Hilfsdynamo erregt; außerdem besitzt jene noch
ein unveränderliches Feld. Die Klemmenspannung der Hilfsdynamo hängt daher sowohl
von dem Ankerstrom wie von der Umlaufzahl des Fördermotors ab. Letztere ist aber
wiederum infolge der Leonard-Schaltung proportional der
Ankerspannung. Die Erregung der Pufferdynamo und, da ja deren Umlaufzahl konstant
sein soll, auch ihre Ankerspannung hängt mithin von dem Arbeitsverbrauch des
Fördermotors oder mit Berücksichtigung der Verluste von dem der Steuerdynamo ab.
Die Puffermaschine arbeitet daher abwechselnd als Motor und als Dynamo. Liegt in Fig. 10 die Leistungskurve über der Linie der
mittleren Leistung, dann wird die Puffermaschine mit Strom aus der Batterie gespeist
und arbeitet als Motor die Dampfmaschine unterstützend auf die Kurbelwelle. Im
anderen Falle arbeitet die Puffermaschine Strom erzeugend als Dynamo und lädt die
Batterie wieder auf; diese nimmt dann die Mehrleistung der Dampfmaschine auf.
Messungen an der ausgeführten Anlage ergaben bei normaler Förderung
Tourenschwankungen der Kurbelwelle bis ± 2 v. H. Diese geringen Abweichungen sind
für jenen Betrieb noch zulässig. Die Spannung der Batterie ändert sich bei den
einzelnen Zügen um 16 v. H.
Fig. 11 zeigt das Kraftwerk, Da der Energiebedarf in
Kalibergwerken ein recht schwankender ist, so hat man, um auch bei niederen
Belastungen mit günstigem Wirkungsgrade zu arbeiten, zwei Dampfmaschinen von
verschiedener Größe aufgestellt. Beides sind Tandemmaschinen der Hannoverschen Maschinenfabrik vorm. G. Egestorff. Die
größere leistet normal 900 PS, die kleinere 450 PS bei n = 107. Die Steuerdynamo und die Puffermaschine (in Fig. 11 in der Mitte) können durch ausrückbare
Kupplungen sowohl mit der Kurbelwelle der größeren wie mit der der kleineren
gekuppelt werden.
Jede der beiden Dampfmaschinen treibt ferner einen Drehstromgenerator von 450 bezw.
290 KW an. Es ist ferner noch eine Einzylindermaschine, die einen Drehstromgenerator
von 160 KW antreibt vorhanden. Diese arbeitet in Fällen, wo die Förderung
stillsteht und der Bedarf an Drehstromenergie gering ist.
Für Beleuchtungszwecke und für die Erregung der Drehstromgeneratoren wird mittels
Drehstrom-Gleichstrom-Umformer, von denen drei vorhanden sind, Gleichstrom von 220
Volt Spannung erzeugt. Mittels des einen Umformers kann auch durch Strom aus der
Batterie Drehstrom erzeugt werden, wenn sämtliche Dampfmaschinen stillstehen.
Soll die Batterie aufgeladen werden, während die Fördermaschine stillsteht, so wird
die Steuerdynamo mit der Pufferdynamo hintereinander geschaltet.
Mit der voll aufgeladenen Batterie allein kann man ungefähr 23 Förderzüge, allerdings
mit verminderter Geschwindigkeit, machen. Die Batterie befindet sich unter dem
Schaltraum im Keller.
Textabbildung Bd. 325, S. 676
Fig. 12. Fördermaschine der Siemens-Schuckertwerke für Friedrichshall.
Fig. 12 zeigt die Fördermaschine mit dem
Führerstande. Die kleine Hilfsdynamo befindet sich links von der Treibscheibe. Die
Bremse wird durch Druckluft betätigt Teufenzeiger und die übrigen Einrichtungen sind
die üblichen.
Als Belastungsausgleich ist eine Batterie einem Schwungrad in betriebstechnischer
Hinsicht sicherlich überlegen, auch die aufzuspeichernde Energie wird im allgemeinen
größer sein. Die Anschaffungskosten sowie die Kosten für die Instandhaltung,
Verzinsung und A & J Schreibung sind jedoch bei einer Batterie höher als bei
einem Schwungrad.
Eine Batterie wird also z.B. dort vorzuziehen sein, wo zeitweilig wie an Sonn- und
Feiertagen nur gering Energiemengen gebraucht werden. Der Bedarf kann dann allein
von der Batterie gedeckt werden, die Kesselanlage und die Kraftmaschinen können
außer Betrieb sei.
Zu erwähnen ist noch, daß bei den Systemen, die als vermittelndes Glied zwischen
Fördermotor und Batterie oder Schwungrad eine Hilfsdynamo haben, alle mit Relais
arbeitenden selbsttätigen Reguliervorrichtungen fortfallen sie können deshalb ab
betriebssicherer angesehen werden.