Titel: | BLOCKEINRICHTUNGEN FÜR EINGLEISIGE BAHNSTRECKEN OHNE ZWISCHENBLOCKSTELLEN. |
Autor: | Robert Edler |
Fundstelle: | Band 326, Jahrgang 1911, S. 519 |
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BLOCKEINRICHTUNGEN FÜR EINGLEISIGE BAHNSTRECKEN
OHNE ZWISCHENBLOCKSTELLEN.
Von Ing. Robert Edler,
K. K. Professor, Wien.
(Fortsetzung von S. 508 d. Bd.)
EDLER: Blockeinrichtungen für eingleisige Bahnstrecken ohne
Zwischenblockstellen.
IV.
Eine sehr interessante und wertvolle Lösung der Aufgabe hat sich aus einer Anordnung
der Firma Siemens & Halske aus dem Jahre 1892D. R. P. Nr. 64179., die allerdings
mittlerweile teilweise veraltet erschien und abgeändert wurde, entsprechend
herausgebildetVgl. Scholkmann, S. 966..
Textabbildung Bd. 326, S. 519
Fig. 17.
Wie Fig. 17 erkennen läßt, sind die Signalblockfelder
A1
E1
A2
E2 im normalen Zustande
verschlossen, während die beiden Zustimmungsblockfelder Z1
Z2 frei sind. Letztere
wirken mit ihren Riegelstangen im geblockten Zustande wieder auf die
Ausfahrsignalstellhebel ein; selbstverständlich stehen diese auch unter Verschluß
durch die Blockfelder A1
A2, welche als
Anfangsfelder der Blocklinie anzusehen sind. In Stationen mit besonderer
Stationsblockung (Hebelfelder) müssen die bekannten Abhängigkeitsbeziehungen
zwischen dem Anfangsfeld der Blocklinie und dem Freigabeblockfeld für das
Ausfahrsignal vorgesehen werden. Die Blockfelder E1 und E2 bilden die Endfelder der Blocklinie und bewirken
unmittelbar den Verschluß der Einfahrsignalstellhebel, wenn keine
Stationsblockung vorhanden ist, während in Stationen mit Stationsblockung und
besonderen Stellwerken das Endfeld nur insofern von dem Signalverschlußfelde des
Einfahrsignals abhängig zu machen ist, als der Verschluß des Endfeldes nur nach
durchgeführter Blockung des Einfahrsignals möglich sein darf, einerlei, ob das
Endfeld im Stationsblockwerk oder im Stellwerk untergebracht ist.
Die Betriebsweise der Anordnung Fig. 17 ergibt in
einigen Punkten eine charakteristische Abweichung von den Lösungen I II III, wie aus der nachfolgenden Beschreibung
hervorgeht, Zunächst ist hervorzuheben, daß die Zustimmungsfelder Z1 und Z2 entweder allein,
oder aber beim Verschluß von A1 bezw. A2 mitbedient werden können. Mechanische Verschlüsse
bezw. elektrische Abhängigkeiten sorgen dabei dafür, daß keine Fehlbedienungen
vorkommen können.
Soll z.B. eine Zugfahrt von S1 nach S2
durchgeführt werden, so gibt der Beamte in S2 (vgl. Fig. 17)
nach erfolgter Anmeldung des Zuges das Ausfahrsignalfeld A1 in S1 frei, indem er Z2 blockt. Dabei wird zugleich der
Tabelle a.
S1
S2
A1
Z1
E1
E2
Z2
A2
Freigabe
L1 m1 R
\frac{L_3\,m_3\,R}{b\,m_2\,L_6}
L5 m3 R
L2 m4 R
\frac{L_8\,m_5\,R}{d\,m_5\,L_3}
L4 m6 R
Blockung
W1 m1 a
\frac{W_1\,m_2\,L_4}{a\,m_2\,L_2}
W1 m3 b
W2 m4 d
\frac{W_2\,m_5\,L_1}{c\,m_5\,L_5}
W2 m6 c
Tabelle b.
S1
S2
A1
Z1
E1
E2
Z2
A2
Freigabe
L1 m1 R
\frac{L_3}{L_6}\,m_2\,\frac{R}{b}
L5 m3 R
L2 m4 R
\frac{L_6}{L_3}\,m_5\,\frac{R}{d}
L4 m6 R
Blockung
W1 m1 a
\frac{L_1}{L_2}\,m_2\,\frac{W_1}{a}
W1 m3 b
W2 m4 d
\frac{L_1}{L_5}\,m_5\,\frac{W_2}{c}
W2 m6 c
Tabelle c.
S1
S2
A1
Z1
E1
E2
Z2
A2
Freigabe
R ml L1
L_3\,m_2\,\frac{R}{b}
R m3 L1
R m4 L2
L^3\,m_5\,\frac{R}{d}
R m6 L2
Blockung
W1 m1 a
L_2\,m_2\,\frac{W_1}{a}
W1 m3 b
W2 m4 d
L^1\,m_5\,\frac{W_2}{c}
W2 m6 c
Anmerkung
–
L2 = L4
L1 = L5
–
L1 = L45
L2 = L4
Kontakte an der Sperrstange
–
\frac{L_1}{L_3}\,{L_1}^5
–
–
\frac{L_4}{L_2}\,{L^4}_2
–
Ausfahrsignalstellhebel in S2 durch die Sperrstange von Z2 zum zweiten Male verriegelt.
Nachdem der Zug aus S1
ausgefahren ist, wird er durch das auf „Halt“ zurückgestellte Ausfahrsignal
A S1 gedeckt, wobei
die Hebelsperre (Unterwegsperre und Hebelendsperre) zur Wirkung kommt. Der
Verschlußwechsel bewirkt dann auch noch den Zwang zur regelrechten Blockung von A1 Hiebei wird aber Z1 mitgeblockt, während
das Endfeld E2
(Einfahrt) in S2
entblockt wird.
Sobald der Zug in S2
eingefahren ist und die elekrische Druckknopfsperre ausgelöst hat, kann das Endfeld
E2 wieder geblockt
werden (wenn Stationsblockung vorhanden ist, muß zuerst das entsprechende Hebelfeld
geblockt worden sein). Zugleich wird Z2 in S2 und ebenso Z1 in S1 wieder frei, und damit ist der Ruhezustand
wiederhergestellt. Für die entgegengesetzte Fahrtrichtung (S2–S1) wirken die Blockeinrichtungen ganz analog.
In Fig. 17 sind im Sinne früher angestellter
Erwägungen zunächst sechs Leitungen angenommen. Die Zahl derselben wird sich dann
leicht verringern lassen. Zur Entwicklung der Schaltung kann man obige Tabelle a
benutzen:
Zu dieser Tabelle ist zunächst zu erwähnen, daß bei den Zustimmungsfeldern Z1 und Z2 je zwei Stromwege
für die Freigabe bezw. für die Blockung vorkommen. Die obere Freigabeformel
entspricht dem Wege, den der Strom aus dem fremden Induktor nimmt; bei der unteren
Freigabeformel ist der Strom des eigenen Induktors benutzt. Die obere
Blockungsformel entspricht dem Verschluß des Zustimmungsfeldes allein, die
untere Blockungsformel dagegen kommt beim gleichzeitigen Verschluß des Anfangsfeldes
und des Zustimmungsfeldes zur Anwendung (Drucktasterkupplung!). Man kann nun
zunächst die obige Tabelle a in etwas abgänderter Form (Tabelle b) schreiben:
Um die Schaltung der Zustimmungsfelder möglichst zu vereinfachen, empfiehlt es sich,
die Leitungen L3 und
L6 in eine einzige
Leitung zu verschmelzen. Es erscheint ferner zweckmäßig, auch die Leitungen L4 und L2 bezw. L1 und L5 zusammenzuziehen. Da
entsteht aber die Schwierigkeit, daß die Leitung L24 in der Station
S2 zur Freigabe von
E2 und auch von A2 zu verwenden wäre,
ebenso wie auf der Leitung L15 in der Station
S1 das eine Mal A1 das andere Mal E1 entblockt werden
soll. Es fragt sich, ob diese Bedingungen ohne Gefährdung des regelrechten
Blockbetriebes erfüllt werden können. Diese Frage ist zu bejahen, da man ja die
Möglichkeit hat, durch einen Umschalter an der Sperrstange des
Zustimmungsblockfeldes die richtige Stromführung herbeizuführen. So verbindet z.B.
dieser Umschalter (Tellerkontakt) an Z1 in S1 bei entblocktem Zustimmungsfeld Z1 die Leitung L15 mit A1 entsprechend der Fahrtrichtung S1–S2, bei geblocktem
Zustimmungsfeld Z1
jedoch mit E1,
entsprechend der Fahrtrichtung S2–S1 In der Tat muß Z1 bei der Fahrtrichtung S2–S1 zuerst geblockt worden sein, damit späterhin E1 frei werden kann.
Bei der Fahrtrichtung S1–S2 ist
hingegen Z2 noch frei,
wenn A1 entblockt wird.
Man kann also L3
= L5, ferner L2 = L4 und endlich L3
= L6 setzen, wodurch
sich Tabelle b noch weiter vereinfacht (s. Tabelle c).
Die Schaltung der Blockfelder A1E1E2A2 kann aus der Tabelle
c unmittelbar abgeleitet werden, wie nachstehende Tabelle d zeigt:
Tabelle d.
S1
S2
A1
E1
E2
A2
\frac{R}{W_1}\,m_1\,\frac{L_1}{a}
\frac{R}{W_1}\,m_3\,\frac{L_1}{b}
\frac{R}{W_2}\,m_4\,\frac{L_2}{d}
\frac{R}{W_2}\,m_6\,\frac{L_2}{c}
Eine eingehendere Ueberlegung erfordert die Schaltung der beiden Zustimmungsfelder
Z1 und Z2.
Zunächst ist ersichtlich, daß die Verbindungen
\frac{L_3\,m_2}{L_2\,m_2} in Z1 bezw.
\frac{L_3\,m_5}{L_1\,m_5} in Z2 durch je einen Druckstangentaster
bewirkt werden können gemäß folgender Uebersicht:
Tabelle e.
S1
S2
Z1
Z2
\frac{L_3}{L_2}\,m_2
\frac{L_3}{L_1}\,m_5
Es sind daher nur noch die nachstehenden Verbindungen zu untersuchen:
Tabelle f.
S1
S2
Z1
Z2
Freigabe
m_2\,\frac{R}{b}
m_5\,\frac{R}{d}
\frac{\mbox{Entblockung druch Fremdstrom auf
L}_3}{\mbox{Entblockung beim Verschluß von E}}
Blockung
m_2\,\frac{W_1}{a}
m_5\,\frac{W_2}{c}
\frac{\mbox{Blockung von Z allein}}{\mbox{Blockung von Z mit A
zugleich}}
Es genügt, die Schaltung für das Blockfeld Z1 ausführlich abzuleiten, da dann die Schaltung des
Blockfeldes Z2 leicht
in analoger Weise aufgefunden werden kann.
Man kann vorerst zwei Hilfskontakte x1 und y1 benutzen, wodurch man folgende Formeln erhält (für
das Zustimmungsblockfeld Z1):
Freigabe m_2\,x_1\,\frac{R}{b},
Blockung m_2\,y_1\,\frac{W_1}{a}.
Dem Zustimmungsblockfeld Z1 ist also noch der Kontakthebel m_2\,\frac{x_1}{y_1}
zuzuweisen, während die Verbindungen x_1\,\frac{R}{b} vom
Endblockfeld E1 und die
Verbindungen y_1\,\frac{W_1}{a} von Z1 und A1 abhängig zu machen sind. Die Verbindung x1
b muß hergestellt werden, wenn E1 geblockt wird, während die Verbindung
x1
R bei der Ruhelage des Blocktasters E1 bestehen muß; der
Kontakthebel x_1\,\frac{R}{b} ist also noch an die
Druckstange von Ex
anzuhängen.
Analog ist beim Zustimmungsblockfeld Z2 durch Hinzufügung der Hilfskontakte x2 und y2 ein Kontakthebel
m_5\,\frac{x_2}{y_2} am Zustimmungsblockfeld Z2 und ein Kontakthebel
x_2\,\frac{R}{d} am Endblock E2 bestimmt.
Es ist vielleicht angezeigt, die bisher gewonnenen Ergebnisse in einer Tabelle
zusammenzustellen; denn es wird dann nur noch erforderlich, die Verbindungen
y_1\,\frac{W_1}{a} und y_2\,\frac{W_2}{c}
beim Blocken von Z1 und
Z2 zu untersuchen.
Man erhält folgende Uebersicht:
Tabelle g.
S1
S2
A1
Z1
E1
E2
Z2
A2
\frac{R}{W_1}\,m_1
\frac{L_3}{L_2}\,m_2
\frac{R}{W_1}\,m_3
\frac{R}{W_2}\,m_4
\frac{L_3}{L_1}\,m_5
\frac{R}{W_2}\,m_6
\frac{L_1}{a}\,m_1
\frac{x_1}{y_1}\,m_2
\frac{L_1}{b}\,m_3
\frac{L_2}{d}\,m_4
\frac{x_2}{y_2}\,m_5
\frac{L_2}{c}\,m_6
\frac{R}{b}\,x_1
\frac{R}{d}\,x_2
Tellerkont.
Tellerkont.
–
\frac{L_1}{L_5}\,{L_1}^5
(L1 = L5)
–
\frac{L_4}{L_2}\,{m^4}_2
(L2 = L4)
Die Verbindungen, welche aus dieser Tabelle abgeleitet werden können, sind in Fig. 18 dargestellt. Sie sind nur noch zu
vervollständigen durch die Kontakthebel y_1\,\frac{W_1}{a} und
y_2\,\frac{W_2}{c} welche den Ausfahrtblockfeldern A1 und A2 zuzuweisen sind,
weil die Zustimmungsblockfelder Z1 und Z2 das eine Mal allein, das andere Mal zugleich mit
A1 bezw. A2 zu verschließen
sind.
Endlich sind noch die Tellerkontakte t1 bezw. t2 an den Sperrstangen von A1 bezw. A2 hinzuzufügen, um die gleichzeitige Blockung von
A und Z zu erzwingen, falls A vorher entblockt worden war. Solange jedoch A geblockt ist, kann und muß Z allein
geblockt werden, um vor Einleitung der Zugfahrt die Zustimmung zu erteilen und das
entsprechende Ausfahrsignal freizugeben.
Zu der Schaltung Fig. 18 ist noch zu bemerken, daß
sich bei den Blockfeldern A1
E1
E2
A2 je ein Kontakt
ersparen läßt; denn es ist durchaus überflüssig, die Verbindungsdrähte a b c d an beiden Enden abzuschalten; es genügt
vielmehr die Unterbrechung an je einem Ende.
Weiters ist noch zu erwähnen, daß die Ausfahrtblockfelder A1
A2 wieder mit dem
Selbstverschluß (Verschlußwechsel) zu versehen sind, um einen Zwang für die Blockung zu
schaffen. Ebenso dürfte es sich aber auch empfehlen, die Zustimmungsfelder Z1 und Z2 mit dem
Verschlußwechsel zu versehen, um eine möglichst sichere Wirkung des Umschalters an
der Sperrstange von Z (Tellerkontakt) zu erreichen.
Durch Anordnung zweier Teller (unterhalb und oberhalb des Kontakthebels) kann man
zweckmäßig für eine zwangläufige Betätigung dieses Umschalters sorgen; es ist nur
darauf Rücksicht zu nehmen, daß die tiefste Stellung der Arretierungsstange 20 mm
unter der Hochlage derselben liegt, während die Sperrstellung nur 13 mm Hub (von
oben gemessen) erfordert. Es ist also zwischen den beiden Tellern ein toter Weg von
7 mm freizulassen, nebst dem erforderlichen Raum für die Mitnehmerrolle des
Kontakthebels.
Endlich empfiehlt es sich, zur Erhöhung der Sicherheit wie bei den früher
besprochenen Lösungen in jeder Station einen Schieber samt Knebel hinzuzufügen,
wodurch sich leicht die zweckmäßigen und erforderlichen mechanischen Abhängigkeiten
der Blockfelder voneinander erreichen lassen. Außerdem kann man den
Knebelstromschließer u1
bezw. u2 hinzufügen und
dadurch eine weitere Sicherung gegen unzulässige Blockvorgänge gewinnen.
In Fig. 19 ist die soeben entwickelte Anordnung und
Schaltung vollständig dargestellt.
Die Blockvorgänge für die Fahrt eines Zuges von S1 nach S2 werden sich demgemäß in folgender Weise abwickeln
(vgl. Fig. 19):
1. Station S1 legt den
Knebel nach rechts um (für Ausfahrt) und läutet nach S2 mittels des Wecktasters. Die Wecktaster
und Wecker sind am zweckmäßigsten in die Leitung L3 einzuschalten, wenn man es nicht vorzieht, für die
Weckersignale eine besondere Weckerleitung vorzusehen. Letztere Anordnung kann
deshalb als empfehlenswert bezeichnet werden, weil bei Mängeln an der
Gleichstromklemme des Induktors gelegentlich der Abgabe von Weckersignalen niemals
unbeabsichtigte Verschlußlösungen an den Blockwerken vorkommen können.
2. Kann die Station S2
den angebotenen Zug annehmen, so muß S2 den Knebel nach rechts (Einfahrt) umlegen und den
Blocktaster Z2 allein
niederdrücken. Dabei kommt sofort der Verschlußwechsel an Z2 zur Wirkung, so daß der Schieber in S2 festgehalten, der
Tellerkontakt an Z2
umgeschaltet und die ordentliche Blockung von Z2 erzwungen wird. Die Umlegung des Knebels nach
rechts ist unbedingt erforderlich, weil sonst der Umschalter u2 den Stromweg vom
Induktor zum Blockfeld Z2 unterbrochen hält. Außerdem ist der Stromkreis für die Blockung von Z2 allein nur dann
geschlossen, wenn A2
geblockt ist (Tellerkontakt t2 und dritter Druckstangenkontakt an A2).
Es könnte aber vorkommen, daß Z2 gedrückt wird, bevor noch der Knebel K2 nach rechts umgelegt
wurde. Dann könnte infolge der Unterbrechung bei u2 die Blockung von Z2 nicht vorgenommen werden; nach dem Loslassen des
Druckknopfes Z2 bliebe
aber der Schieber infolge der Wirkung des Verschlußwechsels an Z2 in der unrichtigen
Lage gesperrt, und damit wäre der ganze Blockbetrieb gleich zu Anfang gestört.
Dagegen kann man sich aber in folgender einfacher Weise schützen: Am Schieber sind
die beiden Verschlußbacken N und N1 angeschraubt. Diese
lassen einen U-förmigen Sperrkanal frei, in den ein Stift an der Riegelstange von
Z2 eintritt. Die
Abmessungen dieser Verschlußorgane sind so gewählt, daß der Schieber gesperrt ist,
wenn sich die Riegelstange von Z2 in der Arretierungsstellung (rechts oder links von
N) befindet. In dieser Stellung ist der Stift 13 mm
tiefer als bei der Hochlage der Riegelstange. Diese Stellung wird dann erreicht,
wenn das Blockfeld Z2
vollständig geblockt ist.
Wenn aber der Blocktaster Z2 ganz niedergedrückt wird, so erreicht die Sperrstange von Z2 die tiefste Stellung
(20 mm unter der Hochlage), so daß der Stift an dieser Sperrstange in den
horizontalen Theil des Verschlußkanales eintreten kann, sobald der Schieber durch
Umlegen des Knebels nach rechts verschoben wird. Der Verschlußbacken N wird dabei über den Stift hinübergeschoben.
Man erkennt also, daß das Niederdrücken des Blocktasters Z2 wirkungslos bleibt, falls der Knebel
noch nach links (Ausfahrt) gewendet ist, daß es aber genügt, bei vollständig
niedergedrücktem Blocktaster Z2 den Knebel nach rechts (Einfahrt) umzulegen, um
die Blockung von Z2 zu
ermöglichen. Der Verschlußwechsel an Z2 sorgt dafür, daß diese Blockoperation
ordnungsgemäß ausgeführt werden muß. Es wird dabei folgender Stromweg benutzt (Fig. 19):
Textabbildung Bd. 326, S. 522
Fig. 18.
Vom Induktor J2
(Wechselstromklemme W2)
über den Knebelkontakt u2 zum Tellerkontakt t2 am Ausfahrtblock A2, über den dritten Taster an A2 (behufs Ueberprüfung
des Blockverschlusses von A2) zum zweiten Taster von Z2 (Kontakt y2), durch m5 (Fenster Z2 wird rot) zum ersten Taster von Z2 (Kontakt L1), dann auf der
Leitung L1 zur Station S5 weiter über den
Tellerkontakt an Z1 zum
Blockfeld A1
(Elektromagnet m1
Fenster A1 wird weiß)
und zur Rückleitung, die in der Station S2 zum Induktorkörper J2 führt.
In der Station S2 wird
also das Zustimmungsfeld Z2 geblockt und dadurch der Schieber Sch2 verriegelt, so daß auch A2 sicher gesperrt bleibt, während in der
Station S1 das
Ausfahrtblockfeld A1
frei wird und den Schieber Sch1 sicher in der richtigen Lage festhält.
Infolgedessen ist in der Station S1 das Einfahrtblockfeld E1 zuverlässig gesperrt.
Sobald A1 freigeworden
ist, bleibt ein Versuch, das Blockfeld Z1 allein zu verschließen, wirkungslos, weil der
Knebelkontakt u1 und
der Tellerkontakt t1 an
A1 unterbrochen
ist, so daß der Strom vom Induktor nicht zum Blockfeld Z1 allein gelangen kann. Bei dem soeben
erwähnten Versuch, Z1
allein zu blocken, bleibt zwar der Druckknopf von Z1 infolge der Wirkung des Verschlußwechsels an Z1 in halbgedrückter
Stellung gefangen, dies ist jedoch ganz unbedenklich, da ja später Z1 zugleich mit A1 wieder
niedergedrückt werden muß und in ganz normaler Weise geblockt wird.
Textabbildung Bd. 326, S. 523
Fig. 19.
Das vorzeitige Niederdrücken von Ai (zugleich mit Z1 wird aber dadurch verhindert, daß A1 mit der mechanischen
Druckknopfsperre versehen wird, welche erst dann beseitigt wird, wenn das
Ausfahrsignal auf „Fahrt“ und dann wieder auf „Halt“ zurückgestellt
wird. Dabei kommt die Unterwegs- und Hebel-Endsperre zur Wirkung, welche im Verein
mit dem Verschlußwechsel an A1 und eventuell auch mit der magnetischen Flügelkupplung am
Ausfahrsignalmast die Blockung des Anfangsfeldes A1 erzwingt.
3. Nach Ausfahrt des Zuges aus der Station S1 und nach Rückstellung des Ausfahrsignalstellhebels
auf „Halt“ wird der Doppeltaster A1 – Z1 niedergedrückt und durch Drehen an der
Induktorkurbel Wechselstrom auf folgendem Wege abgesendet:
Vom Induktor J1
(Wechselstromklemme W1)
zum ersten Druckstangentaster an A1, dann über m1 (Blockfenster A1 wird rot) zum
zweiten und dritten Druckstangentaster an A1, dann über den zweiten Druckstangentaster (Kontakt
y1) des Blockfeldes
Z1 zum
Elektromagneten m2
(Blockfenster Z1
wird rot), weiters über den ersten Druckstangentaster an Z1 zur Leitung L2 und zur Station S2, dort über den Tellerkontakt an Z2 (unterer Kontakt)
zum Endblockfeld E2 und
durch den Elektromagneten m4 desselben (Fenster wird weiß) zur Rückleitung und auf derselben zum
Induktor J1 zurück.
In der Station S1 wird
dabei nach vollständig durchgeführter Blockung die Sperrung des Schiebers Sch1 welche bisher die
Riegelstange von A1
besorgt hatte, aufgehoben, jedoch zugleich durch die Riegelstange von Z1 wieder ersetzt. In
der Station S2 kommt zu
der schon vorhandenen Sperrung des Schiebers Sch2, welche die Riegelstange von Z2 besorgt, noch die
Sperrung durch die ausgelöste Riegelstange von E2 hinzu.
4. Sobald der Zug an dem auf „Fahrt“ stehenden Einfahrsignale der Station S2 vorbeigefahren ist
und die elektrische Druckknopfsperre( Auslösevorrichtung) an E2 ausgelöst hat, kann nach Rückstellung
des Einfahrsignalstellhebels der Blocktaster E2 niedergedrückt werden, so daß beim Drehen der
Induktorkurbel Ströme auf folgendem Wege abgesendet werden:
Vom Induktor J2
(Wechselstromklemme W2)
zum ersten Kontakthebel an E2 über den Elektromagneten m4 (Fenster E2 wird rot) zum zweiten und dritten Kontakthebel an
E2, ferner über den
Kontakt x2 des zweiten
Tasters an Z2 zum
Elektromagneten m5
(Fenster Z2 wird weiß)
und über den ersten Kontakthebel an Z2 zur Leitung L3, auf derselben zur Station S1 und dort über den ersten Kontakthebel
an Z2 zum
Elektromagneten m2
(Fenster Z1 wird weiß);
dann zum zweiten Kontakthebel an Z (Kontakt x1) und über den
dritten Kontakthebel an E1 zur Rückleitung und auf derselben zum Induktor J2 zurück.
Damit ist der Ruhezustand aller Blockfelder wieder erreicht, denn die Signalfelder
A1
E2 E2 A2 sind wieder
geblockt, die Zustimmungsfelder Z1
Z2 wieder frei, und
auch beide Schieber können mit Hilfe der Knebel wieder beliebig bewegt werden, um
für einen Gegenzug oder für einen Folgezug von neuem die ganze Reihe der
Blockoperationen in der vorgeschriebenen Art und Weise zwangsweise festzulegen.
(Schluß folgt.)