Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 270, Jahrgang 1888, Miszellen, S. 48 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Poole und Mac Iver's selbsthätiger Einschalter für öffentliche
Telephonzellen.
Bei der zunehmenden Einführung öffentlicher Telephonzellen mag an einen selbsthätigen
Einschalter erinnert werden, welcher darauf berechnet ist, die Betriebskosten für
solche Zellen dadurch zu vermindern, daſs er die Verwendung eines Beamten zur
Annahme der Bezahlung und zur Ueberlassung des Telephons auf die bestimmte Zeit in
diesen Zellen unnöthig macht. Ein solcher Einschalter muſs 1) zur Zeit des Bedarfes
ein Signal nach dem Vermittelungsamte senden; 2) den in die Büchse gezahlten Betrag
anzeigen und bei Verschiedenheit des Betrages in verschiedenen Fällen den Betrag
angeben, welcher in jedem einzelnen Falle bezahlt worden ist; 3) die Zeit abmessen,
welche für das Gespräch zugestanden ist, und zwar nicht vom Beginne des Rufens an,
sondern von dem wirklichen Beginne des Gespräches an; und 4) für eine sichere
Aufbewahrung des gezahlten Geldes sorgen.
Diese Forderungen erfüllt ein von Poole und Mac her in Manchester angegebener und von Smith, Baker und Comp. in den Cornbrook Telegraph Works in Manchester ausgeführter selbsthätiger
Einschalter, welcher seit dem Januar 1885 in dem Telephonnetze eingeführt worden
ist, das alle wichtigen Städte von Cheshire und Lancashire unter einander verbindet.
Beschrieben ist derselbe im Engineering, 1886 Bd. 41 *
S. 549.
Auf diesem Netze sind für ein Gespräch von 3 Minuten 25 Pf. zu bezahlen, wenn es mit
einem Theilnehmer in derselben Stadt geführt wird, dagegen 50 Pf. wenn es mit einem
Theilnehmer in einer anderen Stadt geführt werden soll. Der erstere Preis ist in
einer Bronzemünze, der letztere in einer Silbermünze zu zahlen. Für jede der beiden
Münzsorten ist ein passender Schlitz auf der oberen Fläche des Apparatkästchens
angebracht und eine in einen dieser Schlitze eingesteckte Münze rutscht in einer
Führung nach unten, rollt dann in der Führung zur Seite nach einer Art Trichter und
legt sich in diesem flach auf einen Wagebalken; zu Folge des Uebergewichtes senkt
sich der mittels eines Laufgewichtes genau dem Münzengewichte entsprechend
eingestellte Balken und das Geldstück fällt in einen besonders verschlieſsbaren
Behälter hinab, zugleich wird aber eine Batterie in die nach dem Vermittelungsamte
führende Leitung eingeschaltet; der eine Wagebalken sendet aber einen positiven
Strom, der andere einen negativen Strom, daher wird eine Magnetnadel im
Vermittelungsamte nach rechts oder nach links abgelenkt und diese bringt die eine
oder die andere von zwei Fallscheiben zum Fallen, so daſs der Beamte im
Vermittelungsamte nicht nur erfährt, von woher der Ruf kommt, sondern auch wie viel
bezahlt worden ist, und letzteres kann nach Belieben sogar aufgezeichnet werden.
In der Rufstelle geht der Strom durch einen Elektromagnet, dessen Anker, wenn er
angezogen wird, das Telephon einschaltet und zugleich den Sperrkegel aus einem
Sperrrade aushebt und verschiebt, so daſs das Rad durch ein Triebwerk genau 3
Minuten lang bewegt werden kann, bevor der Sperrkegel wieder einfällt und das
Telephon wieder ausgeschaltet wird. Während dieser 3 Minuten fragt der Beamte,
welcher Theilnehmer gewünscht wird, und schaltet diesen ein, wenn er frei ist. Dann
sendet er wieder einen Strom nach der Rufstelle und dort durch den Elektromagnet,
wodurch der Sperrkegel von Neuem ausgerückt und verschoben wird, der Rufende also
auf 3 volle Minuten zum Gespräche die Leitung zu seiner Verfügung erhält; wie die
Zeit verflieſst, sieht der Sprechende, da ein mit dem Sperrkegel verbundener Zeiger
über einem mit 0, 1, 2, 3 bezeichneten Bogen sich fortbewegt. Reichen die 3 Minuten
nicht aus, so muſs eine neue Zahlung geleistet werden, bei deren Einsteckung in die
Büchse die Verbindung selbsttätig wieder hergestellt wird.
Pedrick und Ayer's Vorrichtung zum Nachdrehen einseitiger
Kurbelzapfen.
Textabbildung Bd. 270, S. 48Diese kleine mit Hand betriebene Maschine besteht nach American Machinist, 1888 Bd. 11 * Nr. 12, aus zwei
Schilden, welche mittels drei Säulen verbunden sind. Zwei davon dienen als Führung
für den ringförmigen Stahlhalter, durch dessen Lagerflügel die Steuerspindeln
durchgehen, deren Betrieb von der Kurbelwelle mittels Differentialräder abgeleitet
ist. In der Keilnuth der Kurbelwelle läuft ein Getriebe, welches ein ringförmiges
Rad bethätigt, in welchem die Schneidstähle seitlich eingesetzt werden. Das
Aufspannen dieser Vorrichtung wird durch Spannschlitze des inneren Schildes
erleichtert, während eine stellbare Körnerspitze im äuſseren Schilde die genaue
Einstellung sichert (vgl. Urquhart, 1880 267 * 337).
Tragbare Keilnuthfräse.
Textabbildung Bd. 270, S. 48Von Pedrick und Ayer in Philadelphia wird nach American
Machinist^ 1887 Bd. 10 Nr. 52 * S. 3, eine tragbare Fräse für Handbetrieb
gebaut, mittels welcher Keilnuthen in Wellen bis 150mm Durchmesser an Ort und Stelle eingearbeitet werden. Zwei auf die Welle
gespannte Böckchen tragen eine verstellbare Wange parallel zur Welle. Auf dieser
verschiebt sich vermöge einer Schraubenspindel ein Schlitten, in welchem ein
schwingender Rahmen lagert, welcher die unmittelbar mittels Handkurbeln betriebene
Fräsespindel enthält. Dadurch kann seitens zweier Stellspindeln bequem die
Fräsescheibe auf die gewünschte Nuthtiefe eingestellt werden, während durch die
Schraubenspindel in der Wange der Schnittvorschub erhalten wird.