Titel: BUECHERSCHAU.
Fundstelle: Band 326, Jahrgang 1911, S. 464
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BUECHERSCHAU. BUECHERSCHAU. Einführung in die Berechnung und Konstruktion von Dampflokomotiven. Ein Nachschlagewerk für in der Praxis stehende und angehende Ingenieure, sowie für Studierende des Maschinenbaufaches. Verfaßt und herausgegeben von Dipl.-Ing. Wilhelm Bauer und Dipl.-Ing. Xaver Stürzer. Mit 321 Figuren und 16 Tafeln. Wiesbaden 1911. C. W. Kreidel. Preis geh. M 13,60. Die Verfasser sind der Ansicht, daß „im Lokomotivbau die Konstruktion und Ausführung nach bewährten Mustern ohne Rücksicht auf die Anforderungen, die an die zu bauende Maschine gestellt werden und ohne auf möglichste Ausnutzung des Materials bedacht zu sein, vielfach in Anwendung ist.“ Diese sonderbare Meinung befremdet um so mehr, als tatsächlich gerade im Lokomotivbau die sorgfältigste Anpassung der Konstruktion an die jeweiligen Betriebsverhältnisse üblich ist. Das erste Kapitel des Werkes ist der Projektaufstellung gewidmet. Die Verfasser beschränken sich auf die Wiedergabe der gebräuchlichen Zugkraft- und Rechnungsformeln für die Heizfläche, den Zylinderinhalt usw. und geben an Hand der Abmessungen von fast 200 ausgeführten Lokomotiven die Verhältniszahlen: H : R, H : L, L : L1 und dergl. Der theoretische Teil ist sehr dürftig, wie überhaupt die Projektaufstellung in praxi anders gehandhabt wird. Im folgenden Abschnitt: Berechnung des Triebwerks, unterlaufen den Verfassern bedenkliche Irrtümer, so bei der Berechnung schmaler rechteckiger Platten, der Verstärkungsrippen, der Achsberechnung. Mit etwas mehr Geschick sind Kessel, Rahmen und Steuerungen behandelt, wenngleich auch hier Fehler vorkommen. So ist das wichtige Zeunersche Schieberdiagramm falsch dargestellt. Schließlich befaßt sich das Werk noch mit den Bremsen, der Kurveneinstellung, den Anfahrvorrichtungen, Ueberhitzern, mit Rauchverzehrung, Armaturen, Wasserkasten und Kohlenkasten. Etwa 50 Abbildungen, fast alle konstruktiver Natur, sind der im gleichen Verlag erscheinenden „Eisenbahntechnik der Gegenwart“ entnommen. Dies kann als kein glücklicher Gedanke bezeichnet werden, da wohl jeder Fachmann mit jenem Werk vertraut ist und solche Wiederholungen vermieden sehen will. Sämtliche Abbildungen des Abschnitts „Anfahrvorrichtungen“ stammen aus dieser Quelle. Auch im Text ist die Anlehnung an besagtes Werk oft unverkennbar. Der Stil des Buches läßt sehr zu wünschen übrig. Das Vorwort beginnt mit einem klassischen Satzungetüm von etwa 113 Wörtern. Die verpönte Inversion nach „und“ findet sich auf manchen Seiten drei- und viermal. Im ganzen läßt das Werk die sorgfältige Durcharbeitung und das selbständige, durch die Erfahrung gereifte Urteil so sehr vermissen, daß es fraglich scheint, ob es seinen Zweck als „Nachschlagewerk für in der Praxis stehende und angehende Ingenieure sowie für Studierende des Maschinenbaufaches“ zu erfüllen vermag. Der Verlag hat auf Druck und Wiedergabe der Figuren, soweit sie neu sind, alle Sorgfalt verwendet. L. S. Hebemaschinen. Von C. Bessel, Ingenieur und Oberlehrer a. d. Kgl. höh. Maschinenbauschule Altona. 2. Auflage. Julius Springer. Berlin 1911. Preis geb. M 6,60. Das Werk ist eine Sammlung von Zeichnungen ausgeführter Konstruktionen. Auf 34 Tafeln sind als Hauptgruppen der Darstellung die Elemente, die Schrauben- und Räderwinden und die Krane behandelt. Der Stoff hat hierdurch eine sachgemäße und übersichtliche Anordnung erfahren. Entsprechend dem Zweck des Werkes, vorwiegend dem Unterricht an technischen Lehranstalten zu dienen, hat der Verfasser die Hebemaschinenelemente besonders ausführlich, von den Winden und Kranen hauptsächlich die einfacheren Ausführungen berücksichtigt. Den durch Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit und Einführung des elektrischen Antriebs geschaffenen Fortschritten im Hebemaschinenbau ist bei der Auswahl der Darstellungen in sehr anerkennenswerter Weise Rechnung getragen worden. Der Wert des Buches liegt insbesondere in der Vorführung nur ausgeführter und erprobter Einzelheiten, Maschinen und Anlagen guter Firmen, sowie in der mustergültigen klaren Darstellung, die in der dem Sachkundigen bestverständlichen Sprache alles Wesentliche leicht verständlich macht. Die Vervielfältigung der Zeichnungen ist zum Zwecke der Verbilligung auf dem Wege eines Belichtungsverfahrens bewirkt worden, gleichwohl aber vorzüglich gelungen. Wenn auch in erster Linie als Sammlung brauchbarer Vorbilder für den Anfänger sehr geeignet, dürfte das Werk aber auch dem erfahrenen Konstrukteur ein brauchbares Hilfsmittel sein. R. BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BUECHER. Die Haupttheorien der Volkswirthschaftslehre auf dogmengeschichtlicher Grundlage. Von Dr. Othmar Spann, Prof. in Brunn. Leipzig 1911. Quelle & Meyer. Preis geb. M 1,25, geh. M 1,–. Statik für Baugewerkschulen und Baugewerkmeister. Von Karl Zillich, Königl. Baurat. Dritter Teil: Größere Konstruktionen. Mit 186 Figuren. Vierte und fünfte neubearbeitete Auflage. Berlin 1911. Wilh. Ernst & Sohn. Preis geh. M 2,–. Rühlmanns Rechentafeln. Bin handliches Zahlenwerk mit zwei Millionen Lösungen, die alles Multiplizieren und Dividieren ersparen und selbst die größten Rechnungen dieser Art in wenige Additions- oder Subtraktionszahlen auflösen. Quadrat- und Kubikzahlen von 1–1000 als Nebentafeln. Dresden 1911. Gerhard Kühlmann. Preis geb. M 18,–. Die Schutzvorrichtungen der Starkstromtechnik gegen atmosphär. Entladungen und Ueberspannungen. Von Dr. G. Benischke, Zweite erweiterte Auflage. Braunschweig 1911. Fr. Vieweg & Sohn. Preis geh. M 3,50, geb. M 4,20. Versuche mit Eisenbetonbalken zur Bestimmung des Einflusses der Hakenform der Eiseneinlagen. Ausgeführt in der Materialprüfungsanstalt der Kgl. Techn. Hochschule zu Stuttgart 19101911. Bericht erstattet von Dr. Ing. C. Bach und Graf. Mit 84 Figuren und 12 Zusammenstellungen. Berlin 1911 W. Ernst & Sohn. Preis geh. M 5,20. Landwirthschaftliche Baukunde. Leitfaden für Baugewerkschulen und verw. technische und landwirthschaftl. Lehranstalten. Von A. Schubert, Prof. an der Baugewerkschule zu Cassel. Zweite, vermehrte Auflage mit 101 Figuren. Leipzig-Berlin 1911. B. G. Teubner. Preis geh. M 1,60.